LIMBURG-WEILBURG. Der heimische Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Tobias Eckert, fordert von Sozialminister Kai Klose (Grüne) und der schwarz-grünen Landesregierung einen Fahrplan zur Wiedereröffnung der hessischen Kitas. Im Anschluss an eine Videokonferenz mit Bürgermeistern aus dem Kreis Limburg-Weilburg und dem Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer (SPD) am Donnerstag sagte Eckert, dass Eltern und die Träger der Kindergärten Planungssicherheit benötigten. Deshalb müsse die Landesregierung schnell und umfassend darüber informieren, mit welchen organisatorischen Maßnahmen und auf welchem Zeithorizont der Minister plane, um die Kinderbetreuung in Hessen wieder in Gang zu bringen.
Klare An- und Aussagen zur Öffnung der Kitas seien dringend erforderlich, weil sowohl die Eltern mit ihren Kindern als auch die Kindertagesstätten und deren Träger wissen müssten, unter welchen Bedingungen der Betrieb in den Einrichtungen wiederaufgenommen werden könne, bestätigten die heimischen Bürgermeister Eckert in der Videokonferenz. Kleinere Gruppengrößen und dadurch mehr Platzbedarf sowie die Notwendigkeit auf Fachpersonal der Corona- Risikogruppen oder mit einschlägigen Vorerkrankungen zu verzichten, gestalteten die reibungslose Aufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs ohnehin schwierig. Daher sei das Ministerium in der Pflicht, Eltern und Träger frühzeitig und umfassend zu informieren und die Planbarkeit der herausfordernden Situation zu gewährleisten, waren sich die Bürgermeister mit Eckert einig.
„Die Zeit drängt, denn alle Beteiligten müssen sich sorgfältig auf die Öffnungssituation vorbereiten können. Dazu muss der Minister zum Beispiel erklären, in welchem Turnus die Gruppen betreut werden, ob und wie die Öffnungen nach dem Alter der Kinder gestaffelt werden und welche Auswirkungen die Wiederaufnahme des Kita-Betriebs auf die bisherige Notbetreuung hat. Zu klären wäre auch, wie das Land die Kitas bei der Erstellung und Umsetzung von Hygieneplänen unterstützt, wie der bestmögliche Infektionsschutz für die Erzieherinnen und Erzieher sichergestellt werden kann, ob und welche Testroutinen in den Kitas vorgesehen sind und wie in der Frage der Elternbeiträge verfahren werden soll, wenn nur ein eingeschränktes Betreuungsangebot vorhanden ist. Und das sind nur die drängendsten Fragen, auf die der Sozialminister Antworten haben sollte“, sagte Eckert.
Ganz wesentlich sei auch, den Tagesmüttern eine Perspektive zu geben: „Es würde letztlich keinen Sinn machen, wenn – wie vorgesehen – Familien das Kind der Nachbarn mitbetreuen können, professionelle Tagesmütter aber nach wie vor ihre Arbeit nicht ausüben dürften“, stelle Eckert fest. Der heimische SPD Landtagsabgeordnete forderte Minister Klose auf, der Versuchung zu widerstehen, die organisatorische Verantwortung für die Wiederaufnahme des Kita-Betriebs an die kommunalen und freien Träger zu delegieren. „Natürlich muss das Land nicht bestimmen, welche Art von Schutzumschlag die Bilderbücher bekommen und wie oft die Bauklötze desinfiziert werden müssen. Aber das Sozialministerium muss einen klaren Rahmen abstecken, innerhalb dessen sich die Kitas bewegen können. Und die Landesregierung muss bereit sein, die Träger der Kinderbetreuung zu unterstützen, wenn diese Unterstützung brauchen – sei es bei der Logistik oder bei der Finanzierung.“, forderte Eckert.